Große Kleinigkeiten im Betrieb

Auch Kleinigkeiten wie Rauchen, Pullern, Kaffee kochen, Musik und Pfuschen [Auf eigene Rechnung arbeiten] haben für uns eine große Bedeutung, da es doch manchmal entscheidend sein kann, ob der Tag noch beschissener wird oder etwas besser. Leider, bei manchen freilich auch zum Glück, sind davon lediglich wenige Sachen gesetzlich geregelt.

"Für mich war es zum Beispiel sehr wichtig was für Musik in der Werkstatt läuft. Bei diesem bescheuertem MDR Jump, RSA und co. hätte ich einfach nur durchdrehen können. Also habe ich einfach das Radio, was bei mir stand auf einen anderen Sender umgestellt und niemand hat es gemerkt. Dann kam auch mal richtige Musik und ich habe gemerkt, dass es schon viel weniger Sachen gibt, die mich wütend machen. Vorher bin ich schon manchmal, wenn mir etwas runter gefallen ist ausgetickt. Natürlich ist die Musik nicht der einzige Grund für meine Stimmung, doch sie macht schon was aus."

Bei der Musikauswahl kommt es einfach auf Kommunikation an. Wahrscheinlich werdet ihr nicht eure Lieblings-Hardcore-Band oder Kuschel-Rock-Songs hören können, aber es gibt bestimmt auch in euren Frequenzgängen noch etwas anderes außer MDR Jump und co., die nette Musik spielen, mit der sich alle anfreunden können. Oder bring mal eine CD mit. Vielleicht habt ihr doch alle nicht so den verschiedensten Musikgeschmack. Redet einfach miteinander. Wir haben schon von einigen Leuten gehört, dass das geklappt hat. Unmöglich ist das also nicht. Den meisten Bauleuten ist es nur wichtig, dass irgendein Gedudel läuft, was sie ein wenig von ihrem Trott ablenkt. Meist geht es dabei gar nicht so sehr darum, was läuft.

"Mir gingen die Mainstream-Radio-Sender irgendwann so auf den Sack, dass ich tatsächlich eigenes Geld in die Hand genommen habe um mir ein Baustellenradio zu kaufen. Das kann übers Internet nichtkommerzielle Radiosender empfangen und auch via USB-Stick bespielt werden. Die Kollegen haben dann auch USB-Sticks mitgebracht und so hatten wir auf einmal sehr abwechslungsreiche Musik auf der Baustelle. Nicht immer meine, aber wenigstens keine Stimmungsmache von kommerziellen Sendern. Die beste Investition meiner Ausbildung!!"

Auch der Gang zur Toilette ist in manchen Betrieben Thema. Hierbei gibt es tatsächlich schon gerichtliche Urteile. Prinzipiell ist zu sagen, dass du so lange wie du auf der Toilette sein musst auch auf der Toilette sein darfst, selbst wenn sie zur Arbeitszeit gehört. Somit ist es manchmal hilfreich sich auf die Toillette zu verziehen, wenn man etwas Zeit braucht oder mal kurz runterzukommen muss. Stell dich da geschickt an, wenn du doch mal eine Pause brauchst. Eigentlich sollte das niemand mitbekommen, da das Überwachen der Toilettenzeiten verboten ist und ansonsten einen Eingriff in deine Persönlichkeitsrechte darstellt. Ausgeschlossen ist es natürlich nicht, aber bis jemand da rechtliche Handhabe hat, braucht es schon auffällig lange Toilettengänge. Das sind jedoch alles Einzelfallentscheidung. Also lass dich nicht stressen auf Toilette, aber schau, dass niemand mitbekommt was du da machst wenn du unangenehme Gespräche vermeiden willst.

"Ich habe meinen Kollegen gesagt, dass Vegetarier eben öfter aufs Klo gehen müssen, weil sie mehr essen. Hat geklappt!"

"Ich habe mir irgendwann mal vorgenommen diese berühmten zwei Liter am Tag auch auf der Baustelle zu trinken. Positiver Nebeneffekt, ich konnte stündlich aufs Dixxie rennen und kurz chillen. So macht trinken Spaß ;)."

Ansonsten gibt es natürlich noch viele andere Vorteile, die dir dein Betrieb fernab der Ausbildung bringen kann. Die meisten Firmen besitzen ein Betriebsfahrzeug, welches du vielleicht für einen Umzug nutzen kannst. Beziehungsweise kannst du natürlich auch nach allen anderen Dingen fragen, wie zum Beispiel Werkzeugen, Material, etc.
Wenn dir das Fragen aber zu schwierig ist oder euer Verhältnis nicht so gut ist, dann gibt es natürlich auch noch eine Variante sich Sachen langfristig "auszuleihen".

Wer die Möglichkeit hat, kann während der Arbeit noch ein bisschen was nebenbei machen und schließlich verticken. Das ist natürlich unabgesprochen nicht erlaubt, kann aber eine gute Möglichkeit sein die eigene Finanzsituation zu verbessern. Falls dich jemand erwischt, hast du eben aus Eigeneinitiative mal was ausprobiert. Überschüssiges Material wirst du sicher genug im Betrieb finden. Etliche Betriebe erlauben den Angestellten nach Feierabend auch die Nutzung der Maschinen für private Zwecke.

"Ich hatte einen coolen Kollegen, mit dem ich regelmäßig auf der Baustelle für die Bauherren in der Arbeitszeit am Betrieb vorbei gepfuscht habe. Wir hatten ein bisschen mehr Kohle, der Kunde war zufrieden und der Chef freut sich über das Lob des Bauherrn für die tüchtige Belegschaft..."

„Wenn mein Chef länger mal nicht da ist, finde ich immer mal ne Kleinigkeit, die ich für mich so nebenher mache. Wenn es mal ein neues Schneidebrettchen ist oder ich Sachen vorbereite, damit ich nach der Arbeitszeit etwas schneller an meinem Pfusch weiterkomme. Ich habe mir so eine Resteecke eingerichtet, wo ich mein Zeug möglichst unsortiert horte, somit fällt es nicht so auf, wenn da mal was steht was plötzlich fertig ist. So kann man zum Beispiel schnell während der Arbeitszeit ein paar Geschenke machen.“

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